OpenRoberta offline

OpenRoberta ist eine für Kinder sehr gut geeignete Computersprache, mit der unter anderem auch EV3 Lego Roboter programmiert werden können. Dafür benötigt man jedoch ein stabiles und verlässliches WLAN. So etwas haben wir an meiner Schule (noch) nicht. Mit einfachen Mitteln kann man jedoch einen eigenen Open Roberta Server erstellen. Open Roberta ist eine grafische Programmiersprache. Im Unterschied zu textbasierten Sprachen müssen dabei keine Befehle gelernt und geschrieben werden. Stattdessen können vorhandene Befehle per Drag und Drop miteinander kombiniert werden. Das erleichtert den Einstieg gerade auch für Kinder sehr. Die Programmierumgebung wird vom Fraunhofer Institut kostenlos zur Verfügung und ist online über einen Browser zu erreichen. Über LAN bzw. WLAN können sowohl die Laptops/iPads als auch die Roboter mit dem Server von Open Roberta verbunden. Und das ist auch schon der Haken. In meiner Schule ist das WLAN (noch) nicht so verlässlich, wie es sein sollte. Und bei dem Roboterwettbewerb werden wird auch kein WLAN bereit gestellt bekommen. Es gibt jedoch eine Lösung. Mit einfachen Mitteln kann man einen eigenen Open Roberta Server installieren. Man benötigt dafür den Minicomputer Raspberry Pi und einen WLAN Router. Die nötigen Schritte sind auch recht übersichtlich: Die notwendigen Dateien werden auf eine Mikro SD Kartei kopiert, diese dann in den Raspberry geschoben, gestartet und schon läuft Open Roberta. Die genaue Anleitung und alles was man dafür braucht findet man hier. Jetzt benötigt man noch WLAN. Dafür habe ich mirden TP-Link TL-WR802N Router zugelegt. Er ist klein und verfügt über genügend Reichweite für das Vorhaben. Sehr praktisch: Er kann seinen Strom über den USB Port des Raspberrys beziehen. So benötige ich nicht noch ein weiteres Netzgerät. Den Router eingerichtet und mit dem Raspberry über ein Netzwerkkabel verbunden, dann ist der Server jetzt auch erreichbar. Um auf die Programmierumgebung zugreifen zu können, benötigt man die IP Adresse des Raspberrys. Diese habe ich mit LanScan in Erfahrung gebracht. Dies muss man jedoch nur einmal machen. Bei den nächsten Starts wird immer die gleiche Adresse zugeteilt. Gibt man diese Adresse in die Adresszeile des Browsers ein, kann man auf Open Roberta Lab zugreifen – auf die eigene lokale Installation. Diese IP Adresse muss auch in die einzelnen EV3s eingegeben werden. Ich bin sehr zufrieden mit dieser Lösung. Sie ist ein gute Grundlage für die Arbeit mit den EV3s. Seitdem wir nur noch unseren eigenen lokalen Server nutzen, sind die AG Stunden wesentlich produktiver. Es muss jedoch dringend folgende Reihenfolge eingehalten werden:
  1. Server einschalten 
  2. Warten bis das WLAN auch wirklich aufgebaut ist 
  3. Erst dann die EV3s einschalten 
  4. Sie loggen sich dann direkt in das gespeicherte richtige WLAN ein. 
Schaltet man erst die Roboter ein, suchen sie das Netz, finden es nicht und die Einstellungen müssen noch einmal neu per Hand eingegeben werden. Und das ist etwas mühsam. Die lokale Nutzung von Open Roberta hat noch einen weiteren Vorteil. Dem werde ich jedoch einen neuen Artikel widmen.

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